Getreideanbau
Auf dem Bioland Hof Johannleweling werden auf 10 ha Ackerland die Backgetreide Weizen, Roggen und Dinkel angebaut. Dieses Getreide wird nach dem Reinigen und Mahlen in der Hofbäckerei verbacken. Das anfallende Stroh aus den Getreideanbau wird zum Einstreuen der Mutterkühe im Winter verwendet. Unser ökologischer Landbau basiert auf einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft. Pflanzenbau und Tierhaltung sind eng miteinander verwoben. Das Tierfutter wird auf dem eigenen Betrieb angebaut. Der Dung der Tiere wird in Form von kompostiertem Mist auf die Felder ausgebracht. Dieser reichert den Boden mit Nährstoffen an und dient den angebauten Pflanzen als Nährstoffquelle. Auf diese Wiese befinden sich die im Dünger, Boden und Futter enthaltenen Nährstoffe im Kreislauf.
Es ist jedoch eine Herausforderung den Nährstoffkreislauf aufrecht zu erhalten, wenn Ernten wie z.B. das Backgetreide den Acker verlassen. Denn die abgefahrenen Nährstoffe in Form des Getreides werden dem Acker nicht mehr zugeführt, wenn sie für die menschliche Ernährung bestimmt sind. Um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten werden regelmäßig Hülsenfrüchte (Leguminosen) in Form von Kleegras angebaut. Diese haben die Besonderheit, über ihre Wurzeln mit Bodenbakterien (Rhizobien) eine Gemeinschaft einzugehen. Die Rhizobien können den Stickstoff aus der Luft sammeln und damit den Boden für die Folgekultur anreichern. Stickstoff ist wichtig für die Ertragsbildung des Getreides. Das Kleegras wird wiederum bei der Winterfütterung der Mutterkühe eingesetzt. Über den Rinderdung wird der Kreislauf wieder geschlossen.
Der Ackerbau auf dem Hof Johannleweling basiert auf einer festen Fruchtfolge der angebauten Kulturen mit Kleegras, Weizen, Roggen, Dinkel und Zwischenfrüchten. Bei der Auswahl der Zwischenfrüchte wird auf eine möglichst hohe Artenvielfalt geachtet um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern und Insekten einen Lebensraum zu bieten. Durch die Fruchtfolge werden die unterschiedlichen Nährstoffansprüchen der einzelnen Kulturen berücksichtigt. Pflanzenkrankheiten und Unkräuter können sich bei einer abwechslungsreichen Bewirtschaftung schlechter etablieren und manifestieren. Ein abwechslungsreicher Ackerbau fördert außerdem die erwünschte Biodiversität der Flora und Fauna für ein resilientes Ökosystem.