Die Mutterkuhhaltung
Unsere Rinder sind eine Kreuzung aus den Rassen alte regionale Rotbunte, eingekreuzt mit Limousin und Fleckvieh. Die Mutterkuhhaltung zeichnet sich durch eine natürliche Tierhaltung aus. Die Aufzucht in der Mutterkuhherde berücksichtigt Tierwohl und Tiergesundheit. Die Kühe leben mit ihren Kälbern und meist einem Bullen im Familienverband zusammen. Die Kälber bleiben nach ihrer Geburt neun Monate bei ihren Müttern. Bereits in der ersten Woche nach ihrer Geburt beginnen die Kälbchen Heu bzw. Gras zu fressen. Dies ist wichtig für die Pansenentwicklung des Kalbes.
Nachhaltige und ressourcenschonende Rinderhaltung
Die Tiere werden von April bis Dezember auf Naturschutzwiesen und einer Streuobstwiese gehalten. Die Pflege der Grünlandflächen mit den Mutterkühen ist nachhaltig und ressourcenschonend, denn dank ihres einzigartigen Verdauungssystems können sie im Gegensatz zu Schweinen, Hühnern und Menschen Gras und Heu verwerten. Unsere Kühe ernähren sich vorwiegend von Gras und Heu und geben dies in Form von Milch an ihre Kälber weiter. Durch Wiederkäuer können Gräser in wertvolle menschliche Nahrungsmittel umgewandelt werden und es entsteht kaum eine Nahrungsmittelkonkurrenz für den Menschen. Die extensive Haltung von Mutterkühen macht somit nicht nur Grünlandflächen für die menschliche Ernährung nutzbar, sondern erhält auch die Kulturlandschaft. Des weiteren hat das Grünland ein hohes Potential, Kohlenstoff aus der Luft im Boden zu speichern und kann dadurch klimaschädliches Kohlenstoffdioxid aus des Atmosphäre binden.
Gesundheit für Tier und Mensch
In den vier Wintermonaten werden die Tiere in kleinen Gruppen auf Stroh aufgestallt. Das Winterfutter stammt aus betriebseigener Produktion und besteht ausschließlich aus Heu und Kleegrassilage. Die Rinder bekommen kein Kraftfutter und wachsen dadurch langsamer. Das durch das Raufutter bedingte langsamere Wachstum ist artgerechter und wirkt sich positiv auf die Fleischqualität aus. Wir füttern unsere Tiere weder mit wachstumsfördernden Zusatzstoffen, noch tierischen Eiweißen und Fetten oder gentechnisch veränderten und importierten Futter wie Soja. Bei der Besatzdichte (Tiere pro Weide- und Stallfläche) ist es uns ein wichtiges Anliegen Tierwohl, Umweltschutz, die Grenzen des Betriebes und die Nährstoffkeisläufe zu berücksichtigen. Sowohl die Stall- als auch die Weideflächen sind größer gewählt als es die Biolandrichtlinien vorschreiben. Das hat zum einen den Vorteil, dass die Tiere im Stall weniger Stress miteinander haben und senkt zum anderen den Keimdruck. So werden die Tiere seltener krank als bei intensiveren Haltungsformen. Wenn Tiere dennoch erkranken werden sie, sofern es ihr Zustand zulässt, erst mit niedrig dosierten pflanzlichen und mineralischen Mitteln behandelt bevor stärkere Medikamente durch einen Tierarzt eingesetzt werden. Den Rindern werden keine Medikamente prophylaktisch über das Futter verabreicht. Die Weideflächen sind auf Grund der niedrigen Besatzdichte nicht überdüngt, wodurch eine Belastung des Grundwassers, wenn überhaupt, sehr gering ist. Des weiteren trägt die Beweidung des Grünlandes durch Rinder zum Humusaufbau wesentlich bei. Der Humus stellt ein großes Potential zur Kohlenstoffspeicherung im Boden dar.